Habt ihr schonmal von Endometriose gehört? Das geistert ja seit einiger Zeit ziemlich in den Medien rum. Ich hole euch mal kurz eben ab und erkläre, was diese böse Endometriose in etwa ist.
Endometriose – was ist das überhaupt?
Es handelt sich dabei um kleine Ansammlungen von Gebärmutterschleimhaut, die sich außerhalb der Gebärmutter an Eierstöcken, Eileitern, Darm, Blase oder dem Bauchfell niederlassen. In Fachkreisen heißen diese Ansammlungen dann – Achtung, etwas eklig – Endometriose-Herde. Diese Herde werden meistens vom Zyklus (und den damit einhergehenden Hormonen) beeinflusst und können sich dann prächtig weiterentwickeln und wachsen. Die Folge? Ziemlich schlimme Schmerzen während der Periode. Mein Tipp: Habt ihr schon länger mit abartigen Menstruationsschmerzen zu kämpfen (und ich meine nicht die „Ach, Wärmflasche rauf, Schmerztablette rein“-Schmerzen, sondern die wirklich schlimmen!), dann ab zum Arzt und abklären lassen. Euer Frauenarzt hilft euch da weiter, sonst gibt es in diesem Bereich auch Fachärzte für Endometriose. Ihr solltet vielleicht auch wissen, dass Endo – wie sie liebevoll von Betroffenen getauft wurde – eine der verbreitetsten Frauenkrankheiten und eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit ist.
Und was hat Endometriose jetzt mit der Blase zu tun?
Wie oben schon kurz beschrieben, kann es sein, dass sich die Endo-Herde auch auf der Blase – genauergesagt dem Blasendach niederlassen und es sich dort so richtig schön gemütlich machen. Ist das der Fall, würde sich eure Blase während der Periode verändern, also anders agieren als sonst.
Obwohl das bei mir nicht der Fall war (meine Blase ist immer schlimm), wollte ich das unbedingt abklären lassen und bin in eine Endometriose-Klinik gefahren. Dort meinte der Arzt zuerst, dass das alles ziemlich unwahrscheinlich sei und die Symptome eigentlich nicht miteinander zusammenhängen können. Gut, zu der Zeit wussten wir natürlich noch nichts von den Blasendach-Bewohnern. Denn ja, es stellte sich tatsächlich heraus, dass ich Endometriose habe. Schock! Und jetzt? OP und rausschneiden. Nochmal Schock! Aber gut, was tut man nicht alles gegen die überaktive Blase.
Die OP wird endoskopisch durchgeführt, das heißt, man wird nicht komplett aufgeschnitten, sondern nur punktuell – keine Narben, kein ewig langes Verheilen. Nach der OP war ich wirklich happy. Mein Arzt meinte nämlich, ich könne mich jetzt freuen, da wir wohl die Ursache allen Übels gefunden hätten. Die Betonung liegt auf hätten. Meine Reizblase machte nämlich genauso weiter wie zuvor. Turbo-Pipi-Power! Nichts hatte sich geändert.
Trotz allem kann ich euch raten, es trotzdem abzuchecken und alle Möglichkeiten abklären zu lassen. Nur weil es bei mir nun nicht die Lösung war, kann das bei euch natürlich anders sein. Also Girls, geht zum Arzt, lasst euch aufklären, abchecken und behandelt. Klar soweit?