Gebt den Hanf frei! Nein, so schlimm ist es nun auch nicht. Im Kampf gegen meine überaktive Blase, habe ich vor kurzem zu Cannabis gegriffen. Aber bevor das Kopfkino bei einigen von euch beginnt: Nein, ich habe natürlich nicht angefangen, jeden Morgen statt Tabletten, einen Joint zu rauchen. Ich habe Hanf in Öl-Form eingenommen.
Kiffen gegen die Reizblase?
Dazu erstmal eine kleine, aber sehr feine Erklärung:
Der Medizinalhanf darf einen THC-Gehalt von 0,2 % nicht überschreiten und hat so keine drogenähnliche Wirkung. Einer der bekanntesten Stoffe des medizinischen Hanfs ist das psychoaktive Cannabidiol, kurz CBD. Laut mehrerer Studien soll dieses CBD beruhigend, entspannend, stabilisierend wirken, ohne dabei die Wahrnehmung einzuschränken oder zu verändern. Rosa Elefanten werdet ihr dadurch also nicht sehen. Ah ja – ganz wichtig –, anders als andere Schmerzmittel macht CBD auch nicht abhängig und wurde von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) als unbedenklich eingestuft. Hört sich gut an? Mein ich aber auch. Klar, dass ich das Hanf-Öl direkt getestet habe.
Pfui, lecker? So wird CBD angewendet
Damit man die optimale Dosierung für sich findet, sollte man sich einfach rantasten. Heisst: Ich habe mir dreimal täglich drei Tropfen unter die Zunge geträufelt. Dadurch, dass das Öl direkt über die Schleimhäute aufgenommen wird, ist die Wirkung (wenn denn eine da ist) ziemlich schnell spürbar. Vom Geschmack her, ist das Öl sicher nicht für jeden was: es schmeckt leicht bitter, irgendwie nach Heu und hat einen merkwürdigen Nachgeschmack… nicht wirklich unangenehm, ich kann es aber wirklich nicht beschreiben oder vergleichen, sorry.
Fährt Cannabis die überaktive Blase runter? Das sind meine Erfahrungen
Ich habe das Öl nun etwa drei Monate getestet. Jeden Tag je nach Gusto ein paar Tropfen hinter die Binde – äh Zunge – gekippt. Und so sehr ich es mir wünschen würde… geändert hat sich bei mir nichts. Gar nichts. Ich bin nicht mal müde oder entspannter geworden. Und meine Blase hat echt nur hohl darüber gelacht. Seltener geleert wollte sie deswegen nicht werden. Das soll jetzt auf keinen Fall heißen, dass CBD-Öl nichts bringt. Es gibt ja genug Leute, die darauf schwören und absolute Fans sind. Ich nur leider nicht.
Aber Fun Fact: Meine Katze bekommt momentan CBD-Öl. Domi ist nämlich gerade etwas verstimmt. Und da er eine chronische Krankheit hat, will ich ihn nicht mir Chemiekeulen vollstopfen. Wer weiß, vielleicht hilft es ihm ja besser :-).