Was die Wechseljahre mit deiner Blasenschwäche zu tun haben können

Zwischen Mitte 40 und Mitte 50 geht‘s bei den meisten Frauen los: Hitzewallungen, trockene (Schleim)Häute, Schlafprobleme und so weiter. Well, hello Wechseljahre! Falls ihr euch nun fragt, warum ich über dieses Thema schreibe – schließlich bin ich noch keine Mitte 40 – kommt nun die Antwort: Blasenschwäche, eine Reizblase und Inkontinenz gehen nämlich oft Hand in Hand mit den Wechseljahren. Klar, dass ich mich deswegen ausgiebig mit den Wechseljahren und deren Auswirkungen auseinandergesetzt habe.

Darum tröpfelt es in den Wechseljahren

Spielen die Hormone verrückt, hat das in der Regel einen enormen Einfluss auf uns und unseren Körper. In den Wechseljahren produziert unser Körper weniger Östrogen. Das führt dazu, dass das Gewebe trockener und dünner wird und auch nicht mehr so schön elastisch ist wie früher. Das kann dazu führen, dass die Funktion der inneren Bauchmuskeln beeinträchtigt wird, was wiederum zu einer Veränderung der Blasenstellung führen kann. Die Folge? Inkontinenz. Daneben macht der Östrogenmangel unsere Blase auch anfälliger für reizende Stoffe im Urin, so, dass wir das Gefühl haben, häufiger aufs Klo zu müssen. Als ob das nicht schon reichen würde, werden auch unsere Schleimhäute weniger gut durchblutet, was unseren Blasenapparat wiederum anfälliger für Entzündungen macht. Wir sind in den Wechseljahren also nicht nur latent inkontinent, sondern laufen auch Gefahr, häufiger eine Blasenentzündung zu bekommen. 

Blasenschwäche in den Wechseljahren: Beckenbodentraining, künstliche Hormone und Co.

Aber natürlich kann man dagegen etwas tun. Beckenbodentraining zum Beispiel. Je fitter und kräftiger euer Beckenboden, desto weniger Chance hat später eine Inkontinenz. Um den Östrogenspiegel wieder zu regulieren, gibt es Hormonpräparate, die ihr euch in Zäpfchenform einführen könnt. Und glaubt es oder glaubt es nicht, aber ich hatte auch mal Zäpfchen verschrieben bekommen, weil meine Ärztin ausschließen wollte, dass meine porösen Schleimhäute Schuld an meiner Reizblase mit Drangsymptomatik waren. Ihr seht, ich bin also schon früher mit dem Thema Wechseljahre und Hormonveränderungen in Berührung gekommen. Falls ihr also das Gefühl habt, eure Blasenprobleme könnten hormonell bedingt sein, sprecht das unbedingt bei eurem Arzt oder eurer Ärztin an.

Let’s talk about Wechseljahre, Baby!

Und bitte! Schämt euch nicht. Nicht für euch, eure Blase oder die Wechseljahre. Redet darüber, hört zu und tauscht euch aus. Laut einer Studie von TENA traut sich mehr als die Hälfte der befragten Frauen nicht mit ihrem*r Partner*in über die Beschwerden und Körperveränderungen während der Wechseljahre zu sprechen. Das müsst ihr euch mal vorstellen. Ganze sieben von zehn der Befragten haben sich nicht mal mit ihrer Mutter über die Wechseljahre unterhalten. Diesen Schuh muss ich mir aber selbst anziehen: Dass meine Mutter schon längst in den Wechseljahren war, habe ich erst kapiert, als ich sie mal nach einem Tampon fragte. Hatte sie nicht mehr, genauso wenig wie ihre Tage. Darüber freut sich meine Mutter übrigens bis heute. Keine nervige, anstrengende und teilweise schmerzende Periode mehr. Apropos freuen: Über die Hälfte der befragten Frauen können den Wechseljahren auch etwas Gutes abgewinnen. Genau wie meine Mutter feiern ganze 77 Prozent das Ende der Periode, knappe 50 Prozent können die PMS-freie Zeit kaum erwarten (da werden dann auch bei mir und meinen Schwestern die Korken knallen). Und auch, dass wir uns dann keine Gedanken mehr über Verhütung machen müssen, empfindet knapp die Hälfte der Befragten als extrem befreiend. 

Was ich noch durch die TENA-Studie erkannt habe? Dass wir schon jetzt über die Wechseljahre und deren Einfluss auf uns sprechen sollten. Eine von vier Frauen fühlt sich nämlich nicht genügend über die Wechseljahre aufgeklärt oder vorbereitet. Und wenn, dann nur über die negativen Dinge, die mit dem eigenen Körper passieren. Ihr wisst schon, Schauergeschichten über plötzliche Hitzewallungen, Schlafstörungen und so weiter. Positive Veränderungen, wie das Ausbleiben der Periode, mehr persönliche Freiheiten, Zeit für Veränderungen und neue Abenteuer, kommen viel zu kurz. Höchste Zeit also, auch dem Thema Wechseljahre seinen Schatten- aber auch Sonnenseiten mehr Raum zu geben. Denn ja liebe Ladies, die Wechseljahren gehören zu unserem Leben dazu. Da müssen wir alle durch – am besten gemeinsam. Mit etwas Pipi in der Hose, aber auch den Augen. Vor Lachen, aber auch vom Weinen. Und das ist vollkommen ok so. Lasst uns also schon jetzt fleißig darüber reden und uns gegenseitig auch die schönen, angenehmen und vielleicht lustigen Seiten dieses neuen Lebensabschnittes aufklären. Denn ihr wisst ja: Mit einem Lächeln und Augenzwinkern geht alles besser. 

Was raten Frauen, die in den Wechseljahren waren oder sind? Was sind die häufigsten Symptome? Wie können wir betroffene Frauen unterstützen? Das und noch viel mehr lest ihr hier.

 

Ich liebe es, wenn Werbung persönlich und emotional ist. Genau wie TENA das hier getan hat. Ich rufe heute meine Mutter an und frage sei: „Mama, wie fühlen sich die Wechseljahre an?“

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